ab 9 Uhr geöffnetAm Haag 20, 02977 HoyerswerdaTel.: + (0) 3571 20937700
Die Kinder der Zoo-AG bauen gemeinsam mit der Zooschulpädagogin Nistkästen.

17.035,50 € für Natur- und Artenschutz

Zoo Hoyerswerda kann den regionalen und internationalen Natur- und Artenschutz weiter ausbauen

Hoyerswerda, den 29. Februar 2024. Der Zoo Hoyerswerda baut sein Engagement für Natur- und Artenschutz weiter aus. Der Fokus liegt dabei auf der Erhaltung der heimischen Biodiversität, der Förderung nachhaltiger Naturschutzprojekte und Umweltbildung. Besucher leisten dafür mit dem Artenschutz-Extra beim Erwerb ihrer Eintrittskarten einen wertvollen Beitrag. Insgesamt kamen so 17.035,50 Euro für den Artenschutz zusammen.

Engagement in 2023
Im vergangenen Jahr hat der Zoo Hoyerswerda damit verschiedene Naturschutzpartner unterstützt. Ein langjähriger Partner ist der Naturschutzstation Neschwitz e.V., eine Wildtierauffangstation, und auch die NABU Ortsgruppe Hoyerswerda, in der der Zoo Hoyerswerda Gründungsmitglied ist, konnten jeweils 1.000 Euro übermittelt werden. Außerdem nehmen in Hoyerswerda geborenen Steinkäuze seit 2018 an Wiederansiedlungsprojekten in Sachsen, Brandenburg und Harz teil.
International beteiligt sich der Zoo Hoyerswerda bei der Stiftung Artenschutz (1.000 Euro), Sanccob (Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds) (1.500 Euro) und der Naturschutzinitiative Zootier des Jahres (500 Euro). Bei der in diesem Jahr der Gecko im Fokus steht. Einen Vertreter dieser Art, ein Querstreifen-Taggecko, können Besucher*innen seit Anfang des Jahres im Tropenhaus frei und in einem Terrarium beobachten. Die WildCats Conversation Alliance, welche sich für bedrohte Raubkatzen in Asien einsetzt, wird mit 5.000 Euro unterstützt.

Neues Artenschutz-Extra für noch mehr Unterstützung
Finanziert wurde die Unterstützung der oben genannten Projekte durch den Artenschutz-Extra und den Spendenkegel im Tropenhaus des Zoos. Ab Ende 2020 konnte der Artenschutz-Euro freiwillig zum Eintrittspreis dazu gezahlt werden. Seit März 2023 ist ein Artenschutz-Extra im Eintrittspreis inkludiert. Der Zoo Hoyerswerda hofft, damit einen noch größeren Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten zu können.

Aktive Umweltbildung im Zoo
Auch im Zoo Hoyerswerda selbst haben Umweltbildung und -schutz ein größeres Gewicht bekommen. „Wir wollen unseren Besucher*innen zeigen, wie einfach Naturschutz und Arterhaltung sein können, und wie man selbst einen Beitrag, und sei er noch so klein, für eine nachhaltige Zukunft leisten kann“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter im Zoo Hoyerswerda. An vielen Stellen auf dem sechs Hektar großen Areal finden Gäste daher Beispiele für gelebten Artenschutz: Laubhaufen, Nistkästen oder Steinhaufen dienen heimischen Tieren als Unterschlupf oder gar als Lebensraum. „Man kann mit den einfachsten Dingen viel erreichen“, sagt Silke Kühn. Die Zooschulpädagogin des Zoos gibt in der Zooschule schon dem Nachwuchs viele Tipps und Beispiele für den Schutz verschiedener Arten im heimischen Garten. Neben der Voliere der Kolkraben hat sie gemeinsam mit den Zoo-Kids und Zoo-Teens der Zoo-AGs einen Bereich für fliegende, kriechende oder laufende Tiere der Lausitz eingerichtet. Dort duftet es nach Kräutern und Blumen, die Insekten als Nahrung dienen, und bunte Nistkästen bieten Vögeln einen Unterschlupf. Der Kompost ist nicht nur ein Kompost. Denn da er offen gestaltet wurde, ist er Lebensraum für viele Kriechtiere oder bietet Igeln im Winter ein warmes Quartier. „Ein kleiner Eimer Wasser, im Boden eingelassen, mit einem Stock als Kletterhilfe, dient den verschiedensten Tieren als Wasserstelle“, weiß Silke Kühn und fügt hinzu: „Besucher*innen können sich in Ökozoonien hinsetzten, das Areal erkunden und Ideen für Zuhause mitnehmen.“ Der Zoo Hoyerswerda trägt mit Zooschulprojekten eine wichtige Rolle zur Umweltbildung bei, sensibilisiert so Besucher*innen und zeigt ihnen, welche Rolle sie selbst im Natur- und Artenschutz einnehmen können.

Am 3. März ist World Wildlife Day, auch bekannt als Internationaler Tag des Artenschutzes. Dieser Tag soll daran erinnern, die Vielfalt der Tierwelt zu feiern und gleichzeitig auf den dringend notwendigen Schutz gefährdeter Arten aufmerksam zu machen. Zoos übernehmen hierbei eine entscheidende Rolle oder Schlüsselrolle. So wurden beispielsweise im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), das durch die Zoos gemanagt wird, von 1978-2022 insgesamt über 500 junge Bartgeier nachgezogen, von denen über 300 an verschiedenen Orten Europas ausgewildert wurden. Durch die Kombination der Maßnahmen wie der Aufzucht und Auswilderung durch die Zoos und der Überwachung der Vögel durch Sender, kann das Projekt einen umfassenden Ansatz zum Schutz und zur Wiederherstellung der Bartgeierpopulation in den Alpen verfolgen.

Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und seine Mitglieder setzen sich nicht nur aktiv für den Schutz bedrohter Tierarten ein, sondern investieren auch beträchtliche Mittel in Artenschutzprojekte weltweit. Im vergangenen Jahr allein wurden über 11 Millionen Euro für mindestens 155 Projekte in fast 60 Ländern bereitgestellt. Diese Anstrengungen zeigen, dass Zoos eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Artenvielfalt spielen. Über 42 Millionen Besucherinnen und Besucher kamen im Jahr 2022 mindestens in einen der Zoos des VdZ, während über 1 Million Menschen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten an den Bildungsprogrammen der Zoos teilnahmen. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.