ab 10 Uhr geöffnetAm Haag 20, 02977 HoyerswerdaTel.: + (0) 3571 20937700

Naturschutz

Wozu sind Zoos eigentlich gut?

Die Aufgaben eines modernen Zoos sind in der „Welt-Zoo- und
 Aquarium-Naturschutzstrategie“ festgelegt. Demnach sind Zoos 
nicht nur Sammlungen exotischer Tiere, sie haben sich auch zum
 Ziel gesetzt, sich für den Schutz bedrohter Arten zu engagieren
 und vor allem auch zur Bildung ihrer Besucher beizutragen.
Zum einen sollen sich die Besucher natürlich erholen und einen
 schönen Tag mit ihrer Familie verbringen können. Gleichzeitig
 sind die Tiere im Zoo aber auch Botschafter für ihre bedrohten
 Verwandten in freier Wildbahn. Bei einigen sehr stark bedrohten Arten übernehmen Zoos tatsächlich eine Archefunktion, bei der die Zuchtgruppen in menschlicher Obhut als genetische Reserven für bedrohte Arten in freier Wildbahn dienen. Einige Tierarten konnten sogar nur durch die Zucht in Zoologischen Gärten überleben, wie z. B. das Wisent, das mongolische Wildpferd oder der Kalifornische Kondor. Mit ihrer Hilfe wollen Zoos ihren Besuchern vermitteln wie schützenswert unsere faszinierende
 Tier- und Pflanzenwelt ist.
Aber Zoos werden auch selbst aktiv für den Artenschutz: durch
finanzielle Unterstützung von Schutzprojekten weltweit, Aufklärung, 
Zuchtprogramme für bedrohte Arten und Forschung.

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Naturschutz im Zoo Hoyerswerda

Auch der Zoo Hoyerswerda engagiert sich aktiv für den Erhalt unserer Natur und Artenvielfalt. Der Zoo beteiligt sich an vielen Erhaltungszuchtprogrammen und Artenschutzprogrammen, züchtet erfolgreich bedrohte Arten und sensibilisiert jährlich tausende Besucher für den Schutz von Natur und Artenvielfalt. Folgende Projekte liegen dem Zoo Hoyerswerda besonders am Herzen:

  • Die Renaturierung des Zooteichs im Jahr 2016 zur Lebensgrundlage für heimische Arten
  • Die Anbringung vieler Nistkästen, Insektenhotels, Bienen- und Schmetterlingskästen und Igelhäusern
  • langjährige Unterstützung der Fischotterforschung
  • Jährliche Durchführung eines Pinguinsaktionstages zur Unterstützung der Kampagne „Sphenisco“ zum Schutz des Humboldt-Pinguins
  • Unterstützung der Kampagne „Zootier des Jahres“ als Bronze-Förderer
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Naturschutz fängt zu Hause an.

Der Zoo unterstützt den „Naturschutz Neschwitz e. V.“, einem Verein, der sich in der Oberlausitz für den Schutz von Natur und Landschaft einsetzt. Mit ihrer Arbeit leistet die Naturschutzstation einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der einzigartigen Arten- und Biotopvielfalt in der Heide- und Teichlandschaft zwischen Kamenz und Bautzen. Dies können auch Sie als Besucher des Zoos Hoyerswerda unterstützen. Sämtliche Einnahmen aus dem Spendenkegel im Tropenhaus spendet der Zoo Hoyerswerda an die Naturschutzstation Neschwitz.

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Zoo Hoyerswerda wildert Steinkauz aus

Der Zoo Hoyerswerda engagiert sich für den Schutz von Steinkäuzen. Jungtiere, die in Hoyerswerda gezüchtet wurde, nehmen seit September 2018 erfolgreich bei verschiedene Wiederansiedlungsprojekt teil. „Steinkäuze sind sehr selten geworden. Umso mehr freuen wir uns, dass wir unsere kleinen Steinkäuze regional wieder an siedeln können“, erklärt Zooleiter Eugène Bruins und betont: „Seit ich in Zoos arbeite, ist es ein großer Wunsch, diese ultimative Form des Naturschutzes zu betreiben. Jetzt ist uns die Auswilderung gelungen und wir machen bei diesem Projekt gern weiter mit.“

Die Zahl der Steinkäuze ist in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen, weil es den Vögeln an Lebensraum und Nahrung mangelt. „Streuobstwiesen und alte, für die Brut geeignete Bäume wie Kopfweiden gibt es immer weniger und die so wichtigen alten Gebäude werden oft saniert. Außerdem sterben viele Käuze durch den Straßenverkehr. ‚Technische Fallen‘ wie Wasserbehälter mit steile Wänden, hohe hohle Objekte, Netze oder Fenster, die die Landschaft spiegeln, verursachen 25% der Todesfälle“, erklärt Eugène Bruins. Steinkäuze gehören zur Familie der Eigentlichen Eulen und sind mit einer Körperlänge von rund 22 Zentimetern relativ klein. Sie siedeln sich am liebsten in kaum bewachsenen und offenen Gebieten an und machen Jagd auf Vögel, Nager und größere Insekten.

An drei verschiedenen Wiederansiedlungsprojekten hat sich der Zoo Hoyerswerda schon beteiligt.

Dresden 2021
In Zusammenarbeit mit den Steinkauzfreunden Dresden werden zwei junge Männchen des Zoo Hoyerswerda nun die dort vorhandenen Brutpaare ergänzen und zusammen mit ihrem Nachwuchs später in großen offenen Auswilderungsvolieren auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet. Ein junges Weibchen wird bereits in 2021 in einer für die kleinen Eulen optimale Umgebung ausgewildert.

Naturpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg  2019 und 2020
Kurz nach der Wende wurde mit dem Wiederansiedlungsprojekt zwischen Potsdam und Luckenwalde begonnen. Bis die ersten Steinkäuze ausgewildert werden konnten, brauchte es fast zwanzig Jahre bis die, durch intensiv betriebene Landwirtschaft, eintönige Landschaft rekultiviert werden konnte. Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. pflanzte auf rund dreitausend Hektar Bäume und Sträucher und baute eine naturverträgliche Landwirtschaft auf. Mit den dort vorhandenen Seen wurden so Feuchtgebiete geschaffen, die für eine Wiederansiedlung der kleinen Eulen und seiner Beutetiere optimale Bedingungen bietet. Die so entstandene Artenvielfalt in diesem Gebiet trägt nicht nur zum Erhalt des Steinkauzes bei sondern auch zahlreichen weiteren heimischen Arten. Die vier aus Hoyerswerda stammenden Jungtiere (ein Männchen und drei Weibchen) sollen nun die vorhandenen Brutpaare ergänzen und ihr Nachwuchs später in großen offenen Auswilderungsvolieren auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden.

Harz 2018
Das Wiederansiedlungsprojekt im nördlichen Harzvorland läuft seit den 1990er-Jahren. Das Gebiet biete besondere Lebensbedingungen für die Vogelart, erklärt Projektinitiator Eckhard Kartheuser. Die Landschaft ist abwechslungsreich und im Jahresdurchschnitt wärmer und niederschlagsärmer als andere Regionen. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern wurden Teile des Gebietes in den vergangenen Jahren behutsam rekultiviert, um potenzielle Habitate für die Steinkäuze zu schaffen. So sei beispielsweise eine rund drei Hektar große Streuobstwiese so umgestaltet worden, dass sie der Eule zum einen freie Sicht für die Jagd bietet und zum anderen genügend Versteckmöglichkeiten für die Ansiedlung von Beutetiere  bereithält. Auf diese Weise sei es gelungen, die Artenvielfalt in diesem Gebiet wieder deutlich zu erhöhen, freut sich Eckhard Kartheuser.

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