Millionen-Projekt Wirtschaftshof für bessere Infrastruktur und Arbeitsbedingungen im Zoo Hoyerswerda. Der Zoo Hoyerswerda steht vor einem Meilenstein: Mit dem Projekt wird die Infrastruktur hinter den Zoo-Kulissen fast komplett umgekrempelt. Für die Mitarbeitenden bringt das neue Herzstück vor allem eines: jede Menge Erleichterungen im Arbeitsalltag.
Ockergelb leuchtet die Ziegelfassade des Vierseithofs in der Sonne. Das markante Gebäude am Haag 13a zwischen der tierischen Wohngemeinschaft von Kängurus und Emu Hilde sowie Bundesstraße und Elsterlauf soll zum zentralen Wirtschaftshof des Zoo Hoyerswerda umgebaut werden. Der erste Teilabschnitt des umfangreichen Zoo-Masterplans soll mit ihm Wirklichkeit werden. „Noch nie wurden die Prozesse im Hintergrund so grundlegend umstrukturiert“, sagt der Technische Leiter Christian Trunsch. Die Planungen dafür laufen seit Jahren – immer in enger Abstimmung mit dem zuständigen Ingenieur- und Baubüro, Tierpflegenden und Technikern. Denn der künftige Wirtschaftshof ist nicht einfach nur ein weiteres Bauprojekt in dem Hoyerswerdaer Tierreich: Er wird das neue Herzstück, in dem alle infrastrukturellen Prozesse rund um die Versorgung der Tiere und die Entsorgung von Abfällen zusammenlaufen und die Arbeitsabläufe für das Team nachhaltig optimiert werden. Ein Meilenstein in der Zoogeschichte.
Millionenprojekt für Hoyerswerda
Rund 3,071 Millionen Euro sind für den Um- und Ausbau des ehemaligen Wohnhauses und der Nebengebäude kalkuliert. Umgesetzt werden soll das Großprojekt mit Unterstützung durch Fördermittel aus dem Strukturwandel-Topf für die Kohleregionen.

Bessere Arbeitsbedingungen und schnellere Abläufe
„Mit dem neuen zentralen Wirtschaftshof können wir die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeitenden deutlich verbessern und etliche Arbeitsschritte spürbar erleichtern. Dadurch werden sich auch viele Abläufe beschleunigen“, erklärt Arthur Kusber. Ein Baustein des neuen Wirtschaftshofes ist beispielsweise der zentrale Containerstellplatz, der am Rande des Gehöfts entstehen soll und gut über die Zufahrt von der Bundesstraße erreichbar sein wird. Dadurch, dass der neue Stellplatz außerhalb des für Besucher zugänglichen Bereichs liegt, ist es in Zukunft auch weniger problematisch, wenn große Liefer- und Entsorgungsfahrzeuge tagsüber anrollen.
Moderne Futterküche
Die neue Futterküche ist ebenerdig geplant und geräumiger, dadurch werden Anliefern, Sortieren und Zubereiten deutlich erleichtert. Neue Kühlzellen und ein Industriegeschirrspüler sind eingeplant. Durch ein großes Fenster sollen Besucherinnen und Besucher den Mitarbeitern in Zukunft sogar bei ihrer Arbeit zuschauen können. „Unsere Tiere bekommen nur das Beste. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger verfüttern wirklich nur das, was sie auch selbst essen würden“, erklärt Christian Trunsch. Auf dem Speiseplan der rund 1100 tierischen Bewohner steht eine ganze Menge. 500 Kilogramm Fleisch verputzen die Raubtiere monatlich. Für Otter, Pelikane und Co stehen pro Monat rund 800 Kilogramm Süß- und Meerwasserfische auf dem Speiseplan. Hinzu kommen tonnenweise Obst und Gemüse, Pellets in allen möglichen Varianten sowie Getreidesorten. Das alles muss ordentlich gelagert werden. Bisher waren die Kapazitäten überall auf dem Zoogelände verteilt. Künftig bekommt alles unter dem Dach des Wirtschaftshofes seinen Platz. Ein weiterer Riesenvorteil: Die 35 Tonnen Heu und die 10 Tonnen Stroh können dann mit Radlader und Gabel ins Lager gebracht werden. Bisher waren die Muskeln der Tierpflegenden gefragt. Für Erleichterung sorgen beispielsweise auch zwei Förderschnecken mit denen Einstreumaterial vom Kellerlager des Wirtschaftshofes direkt in die Futtertierzucht beziehungsweise in die Schubkarren der Tierpflegenden transportiert werden kann.
Neue Sanitär- und Sozialräume
Nicht nur die Arbeitsabläufe werden mit dem Umbau verbessert und erleichtert. In dem ehemaligen Wohnhaus des Gehöfts sollen im Erdgeschoss auch moderne Sanitär- und Sozialräume für die Mitarbeitenden entstehen mit einer sauberen Trennung von Dienst- und Privatkleidung, um die hygienischen Bedingungen weiter zu optimieren. Im Obergeschoss sind neben einem großen Pausenraum auch die Büros des Futtermeisters und Zootierinspektors und der Revierleitenden eingeplant. Dort ist dann auch Raum für die Qualifizierung der Auszubildenden, Revierbesprechungen und Fortbildungen.
Diese Vorhaben wird im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) durch die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Sachsen gefördert. Diese Maßnahme wird mitfinaziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.



Der Zoo Hoyerswerda holt ein Stück Asien in die Lausitz. Im Jahr 2024 wollen wir mit dem Bau unseres neuen Asien-Bereichs starten. Mit unserem Bautagebuch halten wir Euch online auf dem Laufenden.
Für rund fünf Millionen Euro entsteht etwas ganz Neues im Zoo Hoyerswerda. Von der ehemaligen Kamelanlage über den jetzigen Wirtschaftshof bis zu den China-Leoparden wächst ab 2024 unser neuer Asien-Bereich heran.
Neben interessanten, neuen Tierarten erwarten Besucher begehbare Gehege und tolle Einblicke dank großer Sichtfenster. „Wir freuen uns, dass wir mit der Umgestaltung nicht nur den neuen Tierarten, sondern auch den Tieren, die jetzt schon im Zoo Hoyerswerda zuhause sind, noch komfortablere und größere Ställe und Außenanlagen zur Verfügung stellen können“, erklärt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH (ZooKultur), unter deren Dach auch der Zoo Hoyerswerda angesiedelt ist.
Besucher können sich schon jetzt auf eine großzügige Gibbon-Anlage mit zwei Volieren und einem Kletter-Tunnel freuen, auf unseren asiatischen Bauernhof, in dem sie Kaninchen, Ziegen und Hühnern ganz nah begegnen können, und auf unsere neue begehbare Lori-Felsenhörnchen-WG. Außerdem ziehen Anoa-Rinder und Rote Pandas neu bei uns ein.
Bis es so weit ist, wird aber erst einmal kräftig gebuddelt und gebaut. Für den neuen Asien-Bereich bauen wir nicht nur über der Erde, sondern auch in der Tiefe. Keine Sorge: Die Arbeiten werden so schonend wie möglich für unsere Tiere und unsere Besucher gestaltet.
Auch wenn der Zoo zum Teil zu einer Baustelle wird: Unser Tierreich bleibt geöffnet und Interessierte können zwischen den Besuchen vor Ort in diesem Bautagebuch miterleben, wie sich unser Zoo Hoyerswerda verändert.
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Grafiken: Büro für Landschaftsarchitektur Hübner