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Frühlingsgefühle im Herbst

China Leoparden-Pärchen bewohnt nun gemeinsam die Anlage

Hoyerswerda, den 17. Oktober 2019. China Leoparden San und BaoBao endlich in trauter Zweisamkeit. Nach langem Warten, ist nun die vor zwei Wochen begonnene Zusammenführung der beiden Leoparden im Zoo Hoyerswerda, erfolgreich abgeschlossen. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft zeigte BaoBao Anzeichen von Rolligkeit. „Darauf haben wir lange gewartet. Für eine mögliche Zusammenführung der beiden Leoparden ist die Rolligkeit des Weibchens ein entscheidender Aspekt. Ohne diese wäre die Zusammenführung zu riskant, die Tiere hätten sich verletzen oder gar töten können“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoos.

Im Sommer des vergangenen Jahres kam das China Leoparden-Weibchen BaoBao aus Paris in den Zoo Hoyerswerda. Ende September diesen Jahres zeigte das Weibchen die ersten Anzeichen von Rolligkeit. Der beste Zeitpunkt, um mit einer stückweisen Zusammenführung zu beginnen. Vorab haben sich San und BaoBao abwechselnd auf der Anlage aufgehalten und nur durch ein sogenanntes „Schmusegitter“ beschnuppert. Nun wurden sie erst stundenweise und immer unter Beobachtung zusammen auf die Anlage gelassen. Die gemeinsame Zeit wurde dann Schritt für Schritt immer weiter verlängert.
Als die Schieber für beide das erste Mal gemeinsam aufgingen, war die Aufregung der Tierpfleger genauso groß, wie die der Raubkatzen. Unter gespannten Augen des Zoo-Teams verlief das Kennenlernen ruhig aber auch stürmisch, denn es kam gleich zu mehreren Paarungen des Pärchens. „Wir sind sehr glücklich über die gelungene Zusammenführung. Es hätte auch anders kommen können. Nun hoffen wir natürlich auf baldigen Nachwuchs“, betont Eugène Bruins. Jetzt sind San und BaoBao, tagsüber immer zusammen auf der Anlage zu sehen.

Der Zoo Hoyerswerda hat die Zuchtempfehlung für China-Leoparden bereits im letzten Jahr erhalten. Hoyerswerda ist damit 2019 einer von nur zwei europäischen Zoos, die Nachwuchs bei dieser Art züchten dürfen. Ende des Jahres soll die neue Leoparden-Anlage fertig sein, sodass ein Umzug der Tiere Anfang 2020 möglich wäre. Sollte sich bei dem Leoparden-Weibchen doch Nachwuchs ankündigen, würde das Männchen die neue Anlage erstmal allein beziehen, um dem trächtigen Weibchen keinen unnötigen Stress zuzumuten. Der Bau des neuen großzügigen Geheges kostet rund 165.000 Euro und wird aus Spenden, Sponsoring und Eigenmittel der ZooKultur finanziert. Neben der schon jetzt erfolgreichen Gehegepatenaktion kamen weitere Mittel durch eine Crowdfundingaktion auf www.99Funken.de sowie einige weitere anonyme Privatspenden zusammen.