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Inventur 2018: Das große Zählen im Zoo Hoyerswerda

Mehr Arten, neue Partner und erfolgreiche Nachzuchten

Hoyerswerda, den 24. Januar 2019. Der Zoo Hoyerswerda blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Bei ihrem Bummel durch die Zoo-Welt können Besucher aktuell 938 Tiere in 129 Arten erleben. Das hat die diesjährige Inventur ergeben, bei der die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen alle Zoobewohner unter die Lupe genommen und statistisch erfasst haben.

Im Vergleich zum Jahr 2017 gibt es deutlich mehr Arten im Zoo Hoyerswerda zu entdecken. „Vor allem drei neue Vogelarten und vier neue Säugetierarten machen Eindruck“, sagt Eugène Bruins. Neben Faultier Carlo sind die Gürteltiere Günther und sein neues Weibchen Gwendolyn sowie ein Nachtsalmler und ein Schillersalmler im Tropenhaus eingezogen. In der Halle gibt es seit Dezember auch Blaue Riesenskorpione zu sehen und bereits seit dem Frühjahr fliegen Purpurtangare, Dreifarbenglanzstare und Rotohrbülbüls frei herum. Die Anzahl der Fischarten schwankt noch, da nach Arten gesucht wird, die optimal zur WG mit den Jesus-Echsen und Stechrochen im Amazonasbecken passen.

Im vergangenen Jahr sind weiterhin vier Pfauen im Zoo eingezogen, die ab diesem Jahr frei herumlaufen werden. Ein neues Jemenchamäleon ist heute im Frosch-Terrarium eingesetzt worden.
Der jüngste Neuzugang ist eine komplett neue Art. Worum es sich handelt, ist bislang geheim, er wird aber in Kürze öffentlich vorgestellt. Das neue Außengehege ist fast fertig.

Sehr erfolgreich war wieder die Zucht in 2018 mit etwa 20 Arten. Für Schlagzeilen hat im Sommer der krokotastische Nachwuchs bei den Kubakrokodilen gesorgt. Nachzuchten gab es ebenso bei den Sinaloa Milchschlangen (4), Königspythons (4), Stirnlappenbasilisken (7), Mandschurenkranichen (2), Steinböcken (2), Kaiserschnurrbarttamarine (3), Totenkopfäffchen (3), Schönhörnchen (8), Erdmännchen (4), Bankivahühner (6), Pfauen (2), Steinkauz (1), Igeltanreks (6), Maras (2), Riesenlaubfrösche (sehr viele), Ouessantschafen (3) und Hühnern.

Viele der Nachzuchten bereichern nun andere Zoos. So wurden beispielsweise sieben Bankivahühner und fünf Schönhörnchen in andere Zoos abgegeben. „Unsere Nachzuchten leben jetzt in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, der Slowakei, den Niederlanden und Dänemark“, sagt Eugène Bruins.

Damit der Zoo auch 2019 weiter erfolgreich züchten kann, gab es für einige Tiere neue Partner. So kam im Sommer China Leoparden-Weibchen BaoBao aus Paris als Partnerin für Männchen San nach Hoyerswerda. Bei den Servalen und Springtamarinen sind jeweils ein neues Weibchen, bei den Schneeeulen und Kängurus jeweils ein neues Männchen hinzugekommen.

Neu im Zoo sind ebenfalls ein Haubenkapuzineraffe, der aus dem Tierpark Aschersleben kam und jetzt mit den zwei Weibchen zusammenlebt. Außerdem wurden aus dem Zoo Leipzig etwa 100 Amazonasfische aufgefangen, da das dortige Aquarium renoviert wird. Neu sind ebenso zwei Nashornleguane und ein Pelikan.

Im Vergleich zum Jahr 2017 ging die Anzahl der Individuen um 110 zurück. „Das hat vor allem damit zu tun, dass die Anzahl der Garnelen und der Riesenlaubfrösche reduziert wurde“, erklärt Zooleiter Eugène Bruins.

Leider gab es 2018 auch einige Abgänge zu verzeichnen. So betrauert der Zoo den Verlust der Pinguin-Gruppe. Die beiden letzten Pinguine sind im Januar verstorben. Im Aquaterrarium haben die Jesusechsen gelernt, ganz effektiv kleine Fische aus dem Wasser zu tauchen und zu fressen. Daher sollen dort künftig größere Fischarten eingesetzt werden, und Arten, die näher am Boden leben. So wurden am heutigen Donnerstag 50 Schwarze Neons und 25 Kirschflecksalmler ins Aquarium gesetzt – zwei relativ kleine Arten, die gut überleben, da sie nah am Boden leben.

Zu den besonderen Freuden gehörten die neuen Gehege, die 2018 eingeweiht werden konnten. Los ging es mit der Tundra-Voliere für die Schneeeulen. Kamele und Lama bekamen eine neue Anlage mit Stall und Lama-Badewanne. Im Tropenhaus wurde ein Lebensraum für Faultiere geschaffen. „Nicht nur Carlo, sondern auch die neuen Vögel, fühlen sich dort wohl“, sagt Eugène Bruins. Am Tropenhaus ist ein Gehege für die Hornvögel übernetzt worden. Die Bauarbeiten für die neue Leopardenanlage, die dank vieler Spenden errichtet werden kann, haben begonnen. Mittlerweile ist das alte Löwengehege abgerissen worden und sobald das Wetter es zulässt, wird gebaut.

Für den Naturschutz hat sich der Zoo Hoyerswerda auch im vergangenen Jahr stark gemacht. So kann die Naturschutzstation Neschwitz wieder mit einer Spende unterstützt werden und auch an einem  Projekt für gefährdete Wildkamele in der Mongolei hat sich der Zoo beteiligt. Die Erlöse des Pinguinaktionstags kamen einer Initiative für Humboldtpinguine in Chile zu gute. Außerdem konnte erstmals ein Steinkauz-Jungtier, das in Hoyerswerda geboren wurde, im Harz ausgewildert werden.

Zusammenfassende Tabelle:

  2018 2017 2016 2018 2017 2016
  Arten Arten Arten Tiere Tiere Tiere
Wirbellose 11 10 11 217 361 647
Fische 31 18 7 380 313 154
Amphibien 1 1 1 16 36 12
Reptilien 18 18 20 50 44 44
Vögel 31 28 24 112 124 102
Säugetiere 37 33 33 163 170 147
Total 129 108 96 938 1048 1106