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Inventur 2020: Das große Zählen im Zoo Hoyerswerda

Erfolgsnachzucht und possierliche Frackträger

Hoyerswerda, den 29. Januar 2021. Der Zoo Hoyerswerda blickt auf ein erfolgreiches Zuchtjahr 2020 zurück. Bei 21 von 120 Arten gab es Nachwuchs. Insgesamt leben derzeit 910 Individuen im Zoo Hoyerswerda. Das hat die diesjährige Inventur ergeben, bei der die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen alle Zoobewohner unter die Lupe genommen und statistisch erfasst haben. Dabei wird auch gemessen, gewogen und der Gesundheitszustand der tierischen Bewohner überprüft.

Im Vergleich zum Jahr 2019 sind es drei Arten weniger und 114 Individuen mehr im Zoo Hoyerswerda. „Das liegt vor allem an den erfolgreichen Nachzuchten im vergangenen Jahr und auch am Zugang der zehnköpfigen Humboldt-Pinguingruppe“, erklärt Eugène Bruins. Leopardenjungtier Nala war die Erfolgsnachzucht im Zoo Hoyerswerda. Das China Leopardenmädchen war die einzige Nachzucht diese Art im vergangenen Jahr in Deutschland. Aber auch bei den Südlichen Kugelgürteltieren Gwendolyn & Günther sowie beim Baumstachlerpärchen Mandy & Monty gab es Nachwuchs. Beides Arten die überhaupt erst seit 2019 im Zoo Hoyerswerda leben.

Weitere Nachzuchten gab es unter anderem bei den Bennett-Kängurus. Drei kleine Hüpfer hatten die Kängurudamen des Zoos im Beutel. Genauso lebhaft war das Geschwisterpärchen bei den Erdmännchen. Gleich mehrfachen Nachwuchs gab es bei den Felsenhörnchen (9), Igeltanreks (6) und Steinkäuzen (6). Jungtiere zogen auch auf die Mandschurenkranichen (2), Steinböcken (3), Totenkopfaffen (1), Afrikanischen Zwergziegen (4), Ouessantschafe (3), Schönhörnchen (2), Tropenhausvögel (3), Königspythons (4), Sinaloa Milchschlange (1), Riesenlaubfröschen (sehr viele) und Hühnern.

Viele der Nachzuchten bereichern nun andere Zoos. So leben beispielsweise auch die zwei Mandschurenkraniche in Tschechien und Deutschland und die drei Kängurus sind innerhalb Sachsens umgezogen. „Aber auch Nachzuchten, die noch bei uns im Zoo leben, haben bereits ein Zuhause, wenn sie dann erwachsen sind. Wie der Steinbock-Bock zieht nach Österreich und seine Schwestern bleiben in Deutschland“, sagt Eugène Bruins.

Neue Partnerinnen haben das Schneeeulen-Männchen Harry und Kolkrabe Krabat bekommen und für die Mongolische Steinadler-Dame Tshari gab es ebenfalls einen neuen Partner.

Leider gab es 2020 auch einige Abgänge zu verzeichnen. So betrauert der Zoo unter anderem den Verlust einer Rappenantilope, Esel Sternchen und Schneeeulen-Dame Hedwig. Alle haben im Zoo Hoyerswerda ihren Lebensabend verbracht.

In 2020 ist auch baulich im Zoo Hoyerswerdas einiges passiert. Im Mai konnte China Leoparden-Männchen San seine neue großzügige Anlage beziehen. Ein Bau, der ohne zahlreiche Großsponsoren und privaten Spendern nicht möglich gewesen wäre. Genauso wie die Sanierung und Neugestaltung der Pinguin-Anlage. Komplett neu im Zoo ist die durch den Sächsischen Mitmachfonds geförderte Insektenlounge. Sie bietet zahlreichen heimischen Insektenarten ein Zuhause. Auch ein Dinosaurier ist im Zoo Hoyerswerda eingezogen. Die naturgetreue Plastik steht in der Anlage von Emu-Hilde und den Bennett-Kängurus und hat neben Emu Hilde eine wichtige pädagogische Rolle. Sie erklärt, dass es immer noch Dinos auf der Welt gibt: nämlich die Vögel.

Für den Naturschutz hat sich der Zoo Hoyerswerda auch im vergangenen Jahr stark gemacht. So kann die Naturschutzstation Neschwitz wieder mit einer Spende unterstützt werden. Der Zoo beteiligte sich als Bronze-Förderer an der Kampagne Zootier des Jahres. Außerdem sind vier Hoyerswerdaer Steinkauz-Jungtiere Teil eines Auswilderungsprojektes im Naturschutzpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg.

Für die Zooschule war das Jahr 2020 ein Jahr der Einschränkungen. Trotzdem nutzen insgesamt 1.544 Besucher die Bildungs- und Privatangebote, wie Kindergeburtstag und Führungen. Im September startete mit acht Kindern die zweite Gruppe der Zoo-AG, die Zoo-Teens. Die Zoo-Kids und Zoo-Teens lernen innerhalb der Zoo-AG alles über die heimische und exotische Flora und Fauna. Hauptprojekte sind Ökozoonien ein Platz für heimische Vögel, Amphiben und Kleinsäugern mit Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten und die Insektenlounge.

Ausblick auf 2021:
Vergrößerung der Serval-Anlage. An der Neugestaltung der Serval-Anlage wird seit Dezember 2020 gearbeitet. Die beiden kleinen Raubkatzen erhalten ein größeres Areal. Ihre jetzige Anlage wird nach vorn hin fast um das doppelte vergrößert und erhält ein Badebecken.

Neue Voliere für das Kolkrabenpärchen. Die Bauarbeiten für die neue Voliere haben ebenfalls im Dezember schon begonnen. Die Anlage entsteht auf dem ehemaligen Areal der Kolkraben und des Rosakakadus in der Fasanerie. Mit einem Rohrstecksystem und Volieren-Netz wird das neue Zuhause der Raben dreimal so groß sein wie die bisherige Anlage.

Zusammenfassende Tabelle:

  2020 2019 2018 2020 2019 2018
  Arten Arten Arten Tiere Tiere Tiere
Wirbellose 8 10 11 162 202 217
Fische 24 29 31 294 257 380
Amphibien 1 1 1 113 16 16
Reptilien 20 18 18 51 47 50
Vögel 30 29 31 113 105 112
Säugetiere 37 36 37 177 165 163
Total 120 123 129 910 792 938