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Possierliche Frackträger zurück im Zoo Hoyerswerda

Eröffnung der neugestalteten Humboldt-Pinguinanlage

Hoyerswerda, den 2. Juli 2020. Zehn neue Humboldt-Pinguine betraten heute zum ersten Mal die neugestaltet Pinguinanlage des Zoo Hoyerswerda. Nach fast zehn Monaten Bauphase konnten die Pinguine aus Halle und Beauval die Anlage erstmalig im Watschelgang erkunden. „Wir freuen uns sehr, endlich wieder eine Pinguingruppe im Zoo Hoyerswerda zu haben. Der Verlust der Gruppe vor anderthalb Jahren schmerzte sehr“, sagt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH (ZooKultur).

In 2018 war die frühere Gruppe der Humboldt-Pinguine völlig überraschend an einer Pilzinfektion gestorben. Damals beratschlagte sich der Zoo Hoyerswerda mit Forschungsinstituten und anderen Zoos zur Ursache des plötzlichen Pinguinsterbens und plante umfangreiche Baumaßnahmen, um die Haltung der Pinguine noch besser zu gestalten. Umso erfreulicher war das heutige Zusammentreffen der jeweils fünfköpfigen Pinguingruppen auf der neuen Anlage. Obwohl sie sich nicht kannten, waren sie vom ersten Moment des Zusammentreffens an eine Gruppe. Nachdem der erste auch den Sprung ins kühle Nass gewagt hat, folgten ihm die restlichen Vögel. Nur einer nicht, der hat sich die beste Höhle gesichert. Der Zoo Hoyerswerda hofft mit der neuen Humboldt-Pinguingruppe, an die Zuchterfolge der vergangenen Jahre anschließen zu können. Humboldt-Pinguine gehören zu den Pinguinarten, die akut vom Aussterben bedroht sind. Der Zoo unterstützt seit Jahren die Bemühungen des Sphenisco e.V. in dem Brutgebiet der Pinguine in Chile eine Meeresschutzzone zu errichten.

Für Paul, Happy und Co. wartet die neugestaltete Anlage nun mit viel Luxus auf. Mit einer modernen Erdwärmesonde wird das Beckenwasser nun im Sommer gekühlt und im Winter erwärmt und zusätzlich über eine UV-Filtrierung und durch Sand- und Ozonfilter regelmäßig gereinigt. „Wir haben zu dem das Becken etwas flacher gestaltet. So können die Tierpfleger jetzt noch öfter einen gesamten Wasserwechsel durchführen“, erläutert Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerdas. Zusätzlich übernimmt die Umwälzung der 36.000 Liter Wasser eine Gegenstromanlage, die zu gleich auch noch für ausreichend sportliche Aktivität der Wasservögel sorgt. Drei große Sonnensegel sorgen für genügend Schattenplätze. Verschieden Bodensorten bieten den richtigen Untergrund und verhindern Pfützenbildung in denen sich Bakterien oder Pilze sammeln könnten. Bruthöhlen und Winterquartier sind für eine hygienische Reinigung nochmals beschichtet worden und eine verbesserte Luftzirkulation in den Bruthöhlen verhindert Staunässe. Auch ein erhöhter Beckenrand und ein einseitiger Ausstieg aus dem Wasserbecken sorgen dafür, dass das Gefieder der Pinguine auf dem Weg zu ihren Bruthöhlen trocken kann. „Mein Highlight der Anlage ist das Sprungbrett mit Wasserfall. Das wird nicht nur die Pinguine erfreuen, sondern auch die Besucher des Zoos“, freut sich Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der VBH.

Die rund 75.000 Euro teure Umgestaltung der Anlage konnte nur durch großzügige Unterstützung der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH (VBH), dem Verein der Zoofreunde Hoyerswerda e.V. und der Pinguin-Liebhaberin Heike Widanski ermöglicht werden. Insgesamt waren elf Firmen, davon neun aus der Region, an der Umgestaltung der Humboldt-Pinguinanlage beteiligt.

Sobald wie möglich soll es für Besucher wieder eine kommentierte Schaufütterung geben, die jetzt noch Corona-bedingt entfallen muss.